Klangkubus | Richard Schwarz

Rückblick:

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Fotos: VORBRENNER

Die interaktive Klanginstallation verwandelte den umgebenden Raum in ein spielbares Instrument und gab dem eigenen Dasein dadurch ein akustisches Feedback.
Von 01.bis 12.10.2014

Wir erinnern uns eher selten daran und wenn doch, glauben wir an einen nur marginalen Effekt, doch unser Dasein verändert die Umgebung. Dauerhafter und sichtbarer versuchen wir es durch Materielles, wo die dingliche Anhäufung für ‘mehr’ Präsenz steht. Unbewusst und schwer greifbar hinterlassen wir Gefühle, Stimmungen, … auch Schwingungen. Im Alltag der geräuschvollen Geschäftigkeit kommt einem gar nicht in den Sinn, dass man sich selbst hören – wahrnehmen – könnte. Eine solche Perspektive auf die eigene Präsenz ermöglichte das Werk durch die direkte Vertonung der Bewegungen im Raum.

Form und Funktion
Nach zweieinhalb Tagen des Aufbaus war im sonst leeren Raum nur eine weiße Markierung am Boden sichtbar. Doch es lagen Klänge in der Luft, die auf eine eigene Art greifbar waren und durch ihre Anordnung im Raum einen Hörraum entstehen ließen.
Bild 1 zeigt, wie Hans Platzgumer anläßlich der Eröffnung in den Klangraum eintauchte und Musik darin fand. Im Rahmen der Finissage erzeugte Tarek ‘Amun’ Tillian durch Tanz Klangmuster und Rhythmen (Bild 2), die unsichtbar aber doch konkret im Raum zu sein schienen. Abseits der Performances stand der Klangkubus allen zur Verfügung, die damit spielen wollten.

Ausführung
Eine quadratische Bodenmarkierung (Bild 4) verwies auf den 2x2x2m großen Spielbereich in Form eines Würfels. Dieser war in 27 kleinere Würfel unterteilt, wovon jeder einzeln wie eine unsichtbare Klaviertaste angeschlagen werden konnte. Der Ort und die Intensität der eigenen Bewegungen erzeugten eine Klanglandschaft (Bild 5); durch das Erkunden des Raumes entstanden Rhythmen und Kompositionen.
Mittels zweier Webcams wurde der Bereich des Klangkubus aufgenommen; eine filmte den reaktiven Bereich von vorne, die andere von oben (Bild 6, links). Aus den aufgenommenen Bildern wurde im Vergleich der Bildpunkte von Vorher-Nachher ermittelt, wo im Bild Bewegung stattfand, und so erhielt jeder der 27 Bereiche einen eigenen Wert für die Intensität der Klänge und ihre Verteilung im Raum (Bild 6, rechts).

Der Code für diese Trackingmethode steht online auf
[github] https://github.com/islandrabe/ofx3hreeSpace
zur Verfügung.

Beteiligte
Hans Platzgumer (Sounds), geboren 1969 in Innsbruck, ist Schriftsteller, Musiker und Komponist. Er hat in vielen Teilen der Welt gelebt, über 60 Alben und Platten veröffentlicht (u.a. mit HP Zinker, den Goldenen Zitronen), 70 Soundtracks zu Filmen, Theaterstücken und Hörspielen komponiert, eine Grammy-Nominierung, Goldene Schallplatte und andere Auszeichnungen verbucht, doziert, kuratiert, sowie 6 Bücher, 2 Opern und anderes geschrieben. [platzgumer.net]

Richard Schwarz (Konzept, Coding & Technik), geboren 1984 in Wörgl, lebt in Wien, Studium der Europäische Ethnologie (Universität Innsbruck) und Art & Science (Universität für Angewandte Kunst Wien) und ist derzeit tätig als Medienkünstler und freischaffender Kulturanthropologe. [islandrabe.com]